Der kleine, nur 16 cm lange Seeregenpfeifer kommt aus Nordafrika und brütet an den Sand- und Kiesstränden im Wattenmeer. An diese Umgebung sind sie hervorragend angepasst und deshalb leicht zu übersehen. Das gilt erst recht für die Küken. Auffällig sind eher die Bewegungen. Die Tiere laufen schnell mit trippelnden Schritten und bleiben ganz plötzlich unvermittelt stehen. Von Mai bis Juli bebrüten beide Partner ihre direkt auf dem offenen Boden abgelegten 2 - 4 Eier. Bei Gefahr für ihre Brut lenken die Altvögel mit lauten Rufen die Aufmerksamkeit von den Küken ab. Sie mimen den flügellahmen Vogel und präsentieren sich dabei als leichtes Opfer. Dabei locken sie die Feinde immer weiter weg vom Nest. Dieses Verhalten wird „Verleiten“ genannt und ist für alle Regenpfeifer charakteristisch. In Deutschland wurde der Seeregenpfeifer immer seltener. Der Vogel ist daher in der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Deutschlands als vom Aussterben bedroht geführt (Kategorie 1).